Voraussetzungen der Arbeit und päd. Ziele

1. Welche Rechte hat ein Kind?

Im Jahr 1959 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) folgende Erklärung zu den Rechten eines Kindes (Kurzfassung):

  • Das Recht auf Gleichheit, unabhängig von Rasse, Religion, Herkommen, Geschlecht.
  • Das Recht auf eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung.
  • Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit.
  • Das Recht auf genügend Ernährung, Wohnung und ärztliche Betreuung.
  • Das Recht auf besondere Betreuung, wenn es behindert ist.
  • Das Recht auf Liebe, Verständnis und Fürsorge.
  • Das Recht auf unentgeltlichen Unterricht, auf Spiel und Erholung.
  • Das Recht auf sofortige Hilfe bei Katastrophen und Notlagen.
  • Das Recht auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung und Ausnutzung.
  • Das Recht auf Schutz vor Verfolgung und auf eine Erziehung im Geiste weltumfassender Brüderlichkeit und Friedens.

Die Rechte von Kindern richten sich nicht gegen die Rechte von Erwachsenen, sondern verdeutlichen die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern.

In Anlehnung an die UNO- Kinderkonvention schlüsselt Dr. Armin Krenz ( Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik/Kiel ) acht Grundrechte von Kindern auf, die ein Aufwachsen in Würde ermöglichen:

  • Das Recht auf Respekt und Achtung im Leben und in der Auseinandersetzung mit Erwachsenen.
  • Das Recht auf Geheimnisse.
  • Das Recht auf eigenes Zeitmaß.
  • Das Recht, verstanden werden zu wollen.
  • Das Recht auf Gewaltfreiheit.
  • Das Recht auf Entwicklungsunterstützung.
  • Das Recht, Gefühle auszudrücken.
  • Das Recht auf Gegenwart. 

2. Welches Bild vom Kind haben wir?

Unser Bild vom Kind ist geprägt von unterschiedlichen Erfahrungen im eigenen Elternhaus, durch die Schule, durch Beziehungen zu anderen Menschen und durch die Wertmaßstäbe, die uns im Laufe unseres Lebens vermittelt wurden.
Je mehr wir Kindern zutrauen, je selbständiger wir sie sein lassen, je mehr wir Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, desto eher wird die Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen von  Gleichberechtigung und gegenseitiger Achtung geprägt sein.
Wir sehen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten. Die Entfaltung dieser Persönlichkeitsmerkmale braucht Zeit, Zeit zum Erkennen, Begreifen, Verstehen - Zeit, um eigene Erfahrungen zu machen.

3. Stellenwert der Kita-Erziehung

Für uns ErzieherInnen der Kindertagesstätte "Pferdeanger" bedeutet Kita-Erziehung im Besonderen:

  • - die Möglichkeit für soziale Kontakte und soziales Lernen in einem eigenständigen Lebensbereich der Kinder
    Der Eintritt in den Kindergarten bedeutet für viele Kinder zum ersten Mal die Auseinandersetzung mit einer größeren Gruppe.
    Kinder zeigen spontan Interesse aneinander, was - besonders in altersgemischten Gruppen - eine ideale Voraussetzung für die Entstehung vielfältiger sozialer Beziehungen ist. Unsere Aufgabe als ErzeiherInnen ist es, diese Beziehungen und deren Entwicklung  zu erkennen, gute Bedingungen für das Miteinander der Kinder zu schaffen und durch gezielte Angebote hilfreiche Erfahrungen zu ermöglichen.
  • - eine Voraussetzung zum vielfältigen Lernen
    Wirklich verstehen können Kinder nur das, was sie auch selbst erleben .
    Kinder sind neu in dieser Welt, sie sind neugierig. Sie lernen viel und intensiv, nicht durch die Fülle von Spielangeboten, sondern durch die Fülle ihrer eigenen Erfahrungen, die sie dort machen, wo sie sich einer Sache hingeben können.
    Wir geben den Kindern in einer geschützten Umgebung Raum und Zeit zum Lernen und Erleben.